Julian Emanuel Becker gewinnt Bachpreis Wiesbaden 2024

 

Der 24. Internationale Orgelwettbewerb um den Bachpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden fand vom 11.-13. Januar 2024 in der Lutherkirche Wiesbaden statt.

In der Ersten Wettbewerbsrunde spielten zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den beiden Orgeln (Walcker, 1911 und Klais, 1978) der Kirche die folgenden Werke:

  • Georg Böhm: Praeludium und Fuge d-Moll
  • J.S.Bach: aus den „Schübler-Chorälen“ BWV 646, 649, 650
  • Louis Vierne: „Naiades“ und „Toccata“ aus „Pièces de fantaisie“

Die sechs für den Zweiten Wettbewerbsdurchgang qualifizierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer spielten:

  • J.S.Bach: Praeludium und Fuge G-Dur BWV 541
  • R. Wagner / Edwin Lemare: Ouvertüre zu „Die Meistersinger“
  • Josef Klicka: 1. Satz aus der Orgelsonate fis-Moll

In der Finalrunde spielten die besten drei Teilnehmer der 2. Runde:

  • J.S.Bach: Praeludium und Fuge C-Dur BWV 547
  • George Thalben-Ball: Paganini-Variations for Organ Pedals
  • Ch. Widor: 1. Satz aus der VI. Orgelsinfonie

Den mit 6.000 Euro dotierten 1. Preis (Bachpreis) errang Julian Emanuel Becker (Leipzig, *2005), welcher auch den Publikumspreis (Weinpräsent) erhielt.

Den mit 4.000 Euro dotierten 2. Preis errang David Kiefer (Offenburg, *1996).

Den mit 2.500 Euro dotierten 3. Preis errang Mitsuke Uchida (Japan/Hamburg, *1994).

Auf dem Foto v.l.n.r.: Johannes Schröder und Niklas Sikner (beide Wettbewerbsleitung), Ludger Lohmann, Martin Haselböck (beide Jury), Mitsune Uchida (3. Preis), David Kiefer (2. Preis) Julian Emanuel Becker (1. Preis), Kulturdezernent Dr. Hendrik Schmehl, Anna-Victoria Baltrusch, Sebastian Küchler-Blessing (beide Jury) und Martin Lutz (Wettbewerbsleitung).

 

Die mit Anna-Victoria Baltrusch (Halle), Martin Haselböck (Wien), Sebastian Küchler-Blessing (Essen) und Ludger Lohmann (Lindau) international besetzte Jury war vom außerordentlich hohen Niveau sowohl in Spieltechnik als auch Interpretation beeindruckt.

Die Wettbewerbsleitung lag in Händen von Prof. Martin Lutz, Niklas Sikner und Dr. Johannes Schröder.

Der 25. Orgelwettbewerb wird im Januar 2026 stattfinden.

 


24. Internationaler Orgelwettbewerb um den
Bachpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden 2024

11.-13. Januar 2024, Lutherkirche Wiesbaden

 

International Organ Competition for the Wiesbaden Bach-Prize English version        

Infos zum Orgelwettbewerb um den Bach-Preis Wiesbaden 2007 Ausschreibung als Pdf-Dokument

 

Der Internationale Orgelwettbewerb um den Bachpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden findet seit 1977 alle zwei Jahre im Rahmen der Wiesbadener Bachwochen statt.

 

Im Zusammenhang mit den 25. Wiesbadener Bachwochen wird wiederum ein Orgel-Interpretationswettbewerb durchgeführt. Es werden vergeben:

EUR 6.000   als 1. Preis (Bachpreis), verbunden mit einem Orgelkonzert innerhalb der 26. Wiesbadener Bachwochen 2025
EUR 4.000
   als 2. Preis
EUR 2.500   als 3. Preis

Die Kosten für Reise und Unterkunft trägt der Teilnehmer. Den Kandidaten, welche die Zwischenrunde erreichen, wird ein Kostenzuschuß in Höhe von EUR 150,- gewährt.

 

TEILNAHMEBEDINGUNGEN / ANMELDUNG

Teilnehmen können junge Organisten aller Nationen, die bis zum 31. 12. 2023 das 30. Lebensjahr nicht vollendet haben, also nach dem 1. Januar 1994 geboren wurden. Organisten, die zum Zeitpunkt des Wettbewerbs bei einem der Juroren studieren, sind vom Orgelwettbewerb ausgeschlossen. Zwischen- und Finalrunde sind öffentlich und können aufgezeichnet werden. Für die Aufnahmen steht den Spielern kein Honorar zu.

Die Jury ist nicht verpflichtet, Preise zu vergeben. Die Preise können nicht geteilt, aber doppelt vergeben werden, wobei die insgesamt zur Verfügung stehende Preissumme nicht überschritten werden darf. Die Entscheidungen der Jury sind unanfechtbar.

Der Orgel-Wettbewerb ist ein geschlossener Wettbewerb. Nach Ablauf der Anmeldefrist wird die Wettbewerbsleitung aus den eingegangenen Bewerbungen die 12 Teilnehmer des Wettbewerbs bestimmen.

Von diesen Teilnehmern ist sodann eine Meldegebühr von EUR 100,- zu entrichten; sie wird den erschienenen Spielern am ersten Wettbewerbstag wieder erstattet.
 

Die Anmeldung soll bis zum 1. 10. 2023 an die

    Johann-Sebastian-Bach-Gesellschaft Wiesbaden
    Bernhard-Schwarz-Str. 25
    D-65201 Wiesbaden
    Fax 0611-9259858
    E-Mail: info@bach-wiesbaden.de

erfolgen.

 

Wir benötigen folgende Bewerbungsunterlagen:

  • ausgefülltes Anmeldeformular (Download)
  • Kopie des Passes
  • Prüfungszeugnisse zur musikalischen Ausbildung (Kopien)
  • musikalischer Lebenslauf
  • Künstlerfoto

 

DURCHFÜHRUNGSHINWEISE

Der Orgel-Wettbewerb findet in drei Durchgängen an den beiden Orgeln der Lutherkirche Wiesbaden statt (www.lutherkirche-wiesbaden.de). Registranten werden nicht gestellt, können aber mitgebracht werden. Es ist auch üblich, dass sich die Teilnehmer gegenseitig helfen.

 

In der Vorrunde am Donnerstag, dem 11. Januar 2024 vor- bzw. nachmittags spielen alle Teilnehmer folgende Pflichtstücke:

a) Georg Böhm: Praeludium und Fuge d-Moll, K

b) Johann Sebastian Bach: Drei Schübler-Choräle: „Wo soll ich fliehen hin” BWV 646; „Ach bleib bei uns, Herr Jesu Christ” BWV 649; „Kommst du nun, Jesu” BWV 650, K oder W

c) Louis Vierne: aus „Pièces de fantaisie“ op. 55: „Naïades” und „Toccata”, W


Die sechs besten Teilnehmer der Vorrunde spielen in der Zwischenrunde am Freitag, dem 12.1.2024 vor- bzw.
nachmittags in öffentlichem Konzert jeweils folgende Werke:

a) Johann Sebastian Bach: Praeludium und Fuge G-Dur BWV 541, K

b) Richard Wagner (arr. Edwin H. Lemare): Ouvertüre zu „Die Meistersinger von Nürnberg”, W

c) Josef Klička: 1. Satz Maestoso con moto  aus der Sonata fis-Moll, W


Die Finalrunde findet am Samstag, dem 13.1.2024 um 17.00 Uhr als öffentliches Konzert statt. Die drei besten
Spieler der Zwischenrunde konkurrieren dabei um die Platzierung, wobei sie folgende Werke spielen werden:

a) Johann Sebastian Bach: Praeludium und Fuge C-Dur BWV 547, K

b) George Thalben-Ball: Variations on a Theme by Paganini for Organ Pedals, K/W

c) Charles Widor: VI. Symphonie, I. Satz (Allegro), W

 

NB: Die mit “K” bezeichneten Werke sind auf der Klais-Orgel zu spielen, die mit “W” bezeichneten auf der Walcker-Orgel.

 

Die Reihenfolge, in der die Teilnehmer zu spielen haben, wird für jeden Tag durch das Los bestimmt. Die Teilnehmer spielen anonym, der Jury werden weder die Namen noch die Reihenfolge des Spiels bekanntgegeben. Zuspätkommende werden von der Teilnahme ausgeschlossen. Die Entscheidungen der Jury werden in nichtöffentlicher Sitzung getroffen. Sie sind unanfechtbar und endgültig. Die Jury hat das Recht, einen Preis nicht zu vergeben oder zwischen zwei Teilnehmern zu teilen. Die Wettbewerbsleitung gehört der Jury nicht an. Der Wettbewerb sowie alle Korrespondenz zwischen Veranstaltern und Teilnehmern, wird in deutscher bzw. englischer Sprache geführt. Mit der Anmeldung erkennen die Teilnehmer die Wettbewerbsbedingungen an.

 

Jury:

1. Anna-Victoria Baltrusch (Halle)
2. Martin Haselböck (Wien)
3. Sebastian Küchler-Blessing (Essen)
4. Ludger Lohmann (Stuttgart)

 

Wettbewerbsleitung:
Clemens Bosselmann, Martin Lutz, Johannes Schröder, Niklas Sikner (Wiesbaden).



 

Lutherkirche Wiesbaden Klais Organ (1978)

I. Rückpositiv C-a³ II. Hauptwerk C-a³ III. Schwellwerk C-a³ Pedal C-f'
Holzgedeckt 8' Bordun 16' Rohrflöte 8' Principal 16'
Quintade 8' Principal 8' Gamba 8' Subbaß 16'
Principal 4' Spitzflöte 8' Vox coelestis (ab c) 8' Quinte 10 2/3'
Rohrflöte 4' Bifaria 8' Fugara 4' Octave 8'
Octave 2' Octave 4' Blockflöte 4' Spielflöte 8'
Waldflöte 2' Holztraverse 4' Nasard 2 2/3' Tenoroctave 4'
Larigot 1 1/3' Superoctave 2' Octavin 2' Rohrpfeife 2'
Sesquialtera 2f. (ab d) 2 2/3' Cornet 5f. ab gs 8' Terz 1 3/5' Hintersatz 4f. 2 2/3'
Scharff 4f. 2/3' Mixtur 5fach 1 1/3' Sifflet 1' Posaune 16'
Holzregal 16' Trompete 16' Plein jeu 4f. 2' Holztrompete 8'
Cromorne Tremulant 8' Trompete 8' Hautbois 8'    
        Clairon harmonique
Tremulant
4'    

Schleifladen mit mechanischer Spieltraktur, elektrische Registertraktur mit Setzerkombination. Normalkoppeln, Cymbelstern. Parallelpedal ds unter ds’.

 

Walcker Organ (1911)
restored by Klais 1987

I. Hauptwerk C-a³ II. Seitenwerk C-a³ III. Schwellwerk C-a³ Pedal C-f'
Bordun 16' Gedeckt (Tr.) 16' Quintatön 16' Principal 16'
Principal 8' Geigenprincipal 8' Principal 8' Violonbaß 16'
Gamba 8' Salicional 8' Echo Gamba 8' Subbaß 16'
Flauta major 8' Rohrflöte 8' Lieblich Gedackt 8' Gedecktbaß (Tr.) 16'
Gemshorn 8' Viola 8' Flauto dolce 8' Quinte  10 2/3'
Gedeckt 8' Fugara 4' Spitzflöte 8' Flötenbaß 8'
Octave 4' Flauto dolce 4' Quintatön 8' VVioloncello (Tr.) 8'
Rohrflöte 4' Doublette 2' Aeoline 8' Choralbaß 4'
Octave 2' Harmonia aetheria 4f. 2 2/3' Voix céleste 8' Baßflöte (Tr.) 4'
Mixtur 3f. 2 2/3' Klarinette 8' Viola 4' Posaune 16'
Cornett 3-5f. 2 2/3'     Traversflöte 4' Trompete (Tr.) 8'
Trompete 8'     Flautino 2'    
        Mixtur 3-4f. 2'    
        Basson 16'    
        Oboe 8'    
        Trompete harmonique 8'    
        Clairon Tremolo 4'    

Taschen-, Kegel-, Membranladen mit elektropneumatischer Traktur. Zahlreiche Koppeln, feste f und mf-Kombinationen, Piano-Pedal, Organo pleno. Zungeneinzelabsteller, Handregister ab. Walze, Schweller III.Manual. Setzeranlage mit USB-Schnittstelle.

 


 

Preisträger des Bachpreises der Landeshauptstadt Wiesbaden

2023
1. Preis:       Aleksanteri Wallius, Finnland
2. Preis:       Ismaele Gatti, Italy
3. Preis:       Alexander de Bie, Netherlands

2020
1. Preis:       Johannes Krahl (D)
2. Preis:       Stephan Pollhammer (A)
3. Preis:       Frederick James (GB)

2018
1. Preis:       Adriaan Hoek, Niederlande
2. Preis:       Marco Amherd, Schweiz
3. Preis:       Liubov Nosova, Russland

2016
1. Preis:       Michal Kocot, Polen
2. Preis:       Sul Bi Yi, Süd-Korea
3. Preis:       Mona Rozdestvenskyte, Litauen

2014
1. Preis:       Marius Mack, Deutschland
2. Preis:       Lisa Hummel, Deutschland
3. Preis:       Angela Metzger, Deutschland

2012
1. Preis:       nicht vergeben
2. Preis:       Johannes Zeinler, Österreich
3. Preis (geteilt): Anna Pikulska, Polen
3. Preis (geteilt): Martin Rabensteiner, Italien

2009
1. Preis:       Anna-Victoria Baltrusch, Berlin
2. Preis:       Balázs Szabó, Budapest/Würzburg
3. Preis:       Winfried Lichtscheidel, Friedrichshafen

2007
1. Preis:       Lukas Stollhof, Stuttgart
2. Preis:       Christian Barthen, Saarbrücken
3. Preis:       Verena Zahn, Bad Schwalbach

2005
1. Preis:       Andrew R. Dewar, London
2. Preis:       Linda Sitková, Prag
3. Preis:       Michael Schneider, Frankfurt

2003
ausgesetzt

2001
1. Preis:       Rudolf Müller, Würzburg
2. Preis:       Byong-Suk Moon, Detmold
3. Preis:       Jooyong Choi, Seoul

1999
1. Preis:       Christian Schmitt, Saarbrücken
2. Preis:       Winfried Kleindopf, Leipzig
3. Preis:       Hue-Am Park, Berlin

1997
1. Preis:       Gunther Rost, Würzburg
2. Preis:       Christoph Hamm, Bonn
3. Preis:       Markus Lehnert, Saarbrücken

1995
1. Preis:       Carsten Wiebusch, Essen
2. Preis:       Andreas König, Fürth
3. Preis:       Markus Eichenlaub, Herxheim

1993
1. Preis:       nicht vergeben
2. Preis (geteilt): Torsten Laux, Ingelheim
2. Preis (geteilt): Reiner Oster, Saarbrücken
3. Preis:       Rie Hiroe, Hannover

1991
1. Preis (geteilt): Tomasz Adam Nowak, Warschau
1. Preis (geteilt): Willi Kronenberg, Köln
2. Preis:       nicht vergeben
3. Preis:       Paul Theis

1989
1. Preis:       Jürgen Sonnentheil, Cuxhaven
2. Preis:       Natsujo Kaji, Hamburg
3. Preis:       Frank Volke, Düsseldorf

1987
1. Preis:       Kiyoshi Nakauchi, Düsseldorf
2. Preis:       Martin Seiwert, Völklingen
3. Preis:       Ulrich Schwarze, Freiburg

1985
1. Preis:       nicht vergeben
2. Preis:       Jürgen Sonnentheil, Cuxhaven
3. Preis:       Helmut Freitag, Saarbrücken

1983
1. Preis:       Bernhard Haas, Siegburg
2. Preis:       Stefan Palm, Köln
3. Preis:       Gerhard Jentschke, Zweibrücken

1981
1. Preis:       Ronald Stolk, Voorburg
2. Preis:       nicht vergeben
3. Preis:       Gerhard Jentschke, Zweibrücken

1979
1. Preis:       Annik Chevalier, Marseille
2. Preis:       Pascale Mélis, Marseille
3. Preis:       Viviane Loriaut, Marseille

1977
1. Preis:       Margareta Hürholz, Köln
2. Preis:       Martin Tiemann, Stuttgart
3. Preis:       Heiner Graßt, Essen