Programm der Bachwochen als Pdf-Datei
Liebe Musikfreunde,
Was vor 50 Jahren als Abenteuer begann, ist heute ein Fixstern im Wiesbadener Kulturleben und darüber hinaus im Leben vieler Musikbegeisterter von nah und fern - die WIESBADENER BACHWOCHEN feiern ihr 50-jähriges Jubiläum! Dankbar schauen wir auf viele herrliche Erlebnisse mit Bachs Musik zurück, auf die großartige Zusammenarbeit mit unserem unserem Trägerverein, der J. S. Bach-Gesellschaft Wiesbaden, auf Konzerte mit fantastische Künstlerinnen und Künstlern, die zu Freunden wurden - und vor allem auf die vielen wunderbaren Begegnungen mit Ihnen, sehr verehrtes Publikum! Ihre Begeisterung und Treue hat uns durch all die Jahre getragen und verleiht unserem Festival erst die besondere Atmosphäre!
Dass wir seit 1975 nun alle zwei Jahre gemeinsam mit Ihnen Bach und sein Schaffen aus unterschiedlichsten Perspektiven immer wieder neu beleuchten und in den so geeigneten und inspirierenden Kirchenräumen der Region erleben durften, wollen wir in diesem Jubiläumsjahr mit einem wahren BACHFEST feiern!
Dabei richtet sich unser Blick aber nicht nur in die Vergangenheit, sondern auch nach vorn - denn was bleiben möchte, das muss sich auch immer wieder erneuern. So freuen wir uns, diese Festivaledition erstmals als Künstlerisches Leitungsteam zu gestalten. Wir setzen auf die bewährte Mischung von internationalen Spitzenmusikern sowie bewährten lokalen Ensembles, beziehen aber verstärkt auch „die nächste Generation“, also junge Musiker*innen der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst mit ein und versuchen neue Konzepte und Ideen. Das Abenteuer geht also weiter!
Das große und beglückende Abenteuer, das BACH für unser eigenes künstlerisches Leben bedeutet, aber auch die Abenteuer, die er gesucht und erlebt hat, das „Abenteuerliche“ seiner häufig zeitlos wirkenden Musik - all dies fließt in das spannende Festivalprogramm dieses Bachfests 2025 mit lauter Highlights ein. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf „Bach und Dresden“. Dresden, im 18. Jahrhundert eine weltoffene Metropole der Musik, die ihre enorme Bedeutung vor allem dem freundschaftlichen Zusammenwirken von Musiker*innen und künstlerischen Einflüssen aus ganz Europa verdankte, faszinierte nicht nur Bach und zog ihn immer wieder an die Elbe.
Johann Sebastian Bach hat von Mitteldeutschland aus Musikgeschichte geschrieben und prägt unser Verständnis von „Klang” und „Harmonie” bis heute. Seine Musik schenkt Emotionen, Heimat und Geborgenheit und bleibt dabei eine verlockende Herausforderung voller überraschender Wunder, die immer wieder neu entdeckt werden wollen.
Lassen Sie sich mit uns ein - auf das Abenteuer BACH! Wir freuen uns auf Sie!
Herzlich Ihre
Prof. Martin Lutz Prof.
Eva Maria Pollerus
Künstlerisches Leitungsteam
Sonntag, 2.11.2025
16.30 Uhr, Marktkirche Wiesbaden
Eröffnung mit Bachvesper
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Kantate BWV 80 „Ein feste Burg ist unser Gott”
Vokalsolisten der HFMDK Frankfurt
Mitglieder der Schiersteiner Kantorei
Bach-Collegium Frankfurt-Wiesbaden
Clemens Bosselmann, Leitung und Orgel
Kirchenpräsidentin Christiane Tietz, Predigt
Ein Großprojekt wird nach 22 Jahren abgeschlossen: Die Gesamtaufführung aller 199 Kirchenkantaten von Johann Sebastian Bach in einer besonderen Gottesdienstform. Denn in der Reihe BachVespern kehren Bachs Kantaten dorthin zurück, von wo sie kamen: in den Gottesdienst. Seit 2004 wird an jedem ersten Sonntag im Monat die jeweilige Kantate zunächst in einem Gesprächskonzert vorgestellt, wobei die Musikbeispiele live vom gesamten Ensemble musiziert werden. Dann erklingt sie noch einmal, nun eingebunden in den Rahmen eines evangelischen Gottesdienstes, der sich höchst konzentriert auf die Kantate bezieht. Dies Lebensprojekt der Gründer Martin Lutz und Michael Graf Münster wurde fortgeführt und wird heute vollendet durch ihre Amtsnachfolger Clemens Bosselmann und Klaus Eldert Müller.
Das eine große Bach-Projekt hört auf, doch die vielfältig profilierte Bachpflege in der Landeshauptstadt geht weiter. So feiern wir heute in Verbundenheit gleichzeitig die Eröffnung des Bachfestes anlässlich eines weiteren Jubiläums: 50 Jahre Wiesbadener Bachwochen sind ein Grund zur Freude!
Eintritt frei
Freitag, 7.11.2025
20.00 Uhr, Christophoruskirche Wiesbaden-Schierstein
Das verhinderte Duell
Johann Sebastian Bach vs. Louis Marchand
Eva Maria Pollerus, Cembalo
Alexander von Heißen, Cembalo
Martin Lutz,
Moderation
Dresden 1717: ein aufsehenerregendes Duell wird angekündigt! Johann Sebastian Bach aus Köthen habe den ebenfalls in der Stadt weilenden und als virtuosen Organisten an der Königlichen Kapelle in Versailles berühmten Louis Marchand (1669-1732) per Brief zu einem öffentlichen musikalischen Wettspiel aufgefordert! Marchand sagt zu - erscheint letztlich jedoch nicht. Er sei angeblich „bey früher Tageszeit mit der geschwinden Post aus Dreßden verschwunden“. Das Duell - um das sich so viele Legenden ranken - findet also gar nicht statt. Marchands Nachruhm in der Musikgeschichte leidet jedoch bis heute unter dieser Anekdote.
Wir stellen uns nun nach gut 300 Jahren vor, wie denn dieses Treffen der beiden musikalischen Großmeister hätte ablaufen können. Alexander von Heißen spielt Marchand - Eva Maria Pollerus spielt Bach. Die beiden Tastenviruosinnen treffen sich „zur Gegeneinanderhaltung beyderseitiger Stärke auf dem Clavier“ - und versprochen, hier wird niemand die Flucht ergreifen! Ganz im Gegenteil - die vermeintlichen Kontrahenten werden werden schließlich auf ihren Cembali zu einer gemeinsamen Harmonie finden und einige der schönsten Werke für zwei Cembali gemeinsam musizieren.
Karten kaufen (€ 10 / 15 / 20)
Samstag, 8.11.2025
19.30 Uhr, Bergkirche
Bach und Zelenka
Johann Sebastian Bach:
Messe F-Dur BWV 233
Konzert d-Moll BWV 1060
Jan Dismas Zelenka:
Motetten
Natascha Goldberg, Sopran
Larissa Botos, Alt
Petro-Pavlo Tkalenko, Bass
Carin van Heerden, Oboe
Julia Huber-Warzecha, Violine
Kantorei der Bergkirche
Barockorchester Capella Montana
Christian Pfeifer, Leitung
Johann Sebastian Bachs Missa in F-Dur gehört zu den vier Kyrie-Gloria- Messen, die er in den 1730er-Jahren für besonders festliche Leipziger Gottesdienste komponierte.
Die Motetten aus den «Responsoria pro hebdomada sancta» des in Dresden wirkenden Bach-Zeitgenossen Jan Dismas Zelenka waren für die Karwoche bestimmt. Sie zeigen ihn als großen Ausdruckskünstler.
Instrumentaler Höhepunkt des Konzertes ist schließlich Bachs Konzert für Oboe und Violine BWV 1060.
Karten kaufen € 25
Sonntag, 9.11.2025
17.00 Uhr, Lutherkirche
Königliche Requiems für Dresden
Jan Dismas Zelenka
Requiem d-Moll ZWV 48
Johann Sebastian Bach
Trauerode „Lass, Fürstin”
BWV 198
Cantori del Venosa:
Sonja Grevenbrock, Jasmin M. Hörner,
Sopran
Julia Diefenbach, Christian Rohrbach, Alt
Jonas Boy, Erik Grevenbrock-Reinhardt, Tenor
Johannes Hill, Florian Küppers, Bass
Barockorchester Cappella degli Amici
Martin Lutz, Leitung
Der ungemein farbige und harmonisch höchst spannende Stil von Jan Dismas Zelenka (1679-1745) fasziniert seit längerem Kenner und Liebhaber barocker Musik. 1736 erhielt er zusammen mit seinem Freund J. S. Bach den Ehrentitel eines „Compositeurs bey der Königlichen HofCapelle” in Dresden – Zelenka für die katholische, Bach für die evangelische Hofkirchenmusik.
Es erscheint daher besonders reizvoll, zwei großangelegte Trauermusiken der beiden Meister gemeinsam zu präsentieren: Bachs grandiose Trauerode für Christiane Eberhardine, die Gemahlin August des Starken, und Zelenkas Requiem für Kaiser Joseph I., den Schwiegervater des Thronfolgers.
Zu diesem Konzert vereinen sich ein exzellentes Vokalensemble und herausragende Instrumentalisten aus ganz Europa: ein „Who’s Who” großer Interpretennamen von Azzolini bis Zipperling.
Karten kaufen € 12 / 18 / 27 / 35
Mit freundlicher Unterstützung:
Samstag, 15.11.2025
19.30 Uhr, Marktkirche
Rudolf Mauersberger (1889-1971)
Dresdner Requiem
Schiersteiner Kantorei
Wiesbadener Knabenchor
Bach-Ensemble Wiesbaden
Clemens Bosselmann, Leitung
Mit dem Dresdner Requiem und der Trauermotette „Wie liegt die Stadt so wüst” hat Rudolf Mauersberger zwei der eindrucksvollsten Werke im Kontext des Zweiten Weltkriegs geschaffen. Er glaubte: Selbst wenn alle seine Kompositionen in Vergessenheit gerieten, bliebe doch die „wüste Stadt“ bekannt. So ist es gekommen. Bis heute werden die Motette sowie das Dresdner Requiem regelmäßig vom Kreuzchor aufgeführt – eine bewegende, identitätsstiftende Tradition für Dresden.
Die beiden Werke sind als Einheit komponiert: Die Motette wird dem Requiem vorangestellt und nur durch Glockenschläge voneinander getrennt. Die musikalische Sprache wirkt unmittelbar und ergreifend. Eine Besonderheit ist die Verwendung von gleich drei an verschiedenen Positionen in der Kirche aufgestellten Chören: Der Hauptchor singt die Texte der Requiemsliturgie, der Altarchor die eingefügten Christusworte und der verborgen aufgestellte Fernchor gibt den Verstorbenen eine Stimme.
Karten kaufen € 10 / 18 / 22/ 24 /30 / 34 / 37 /43 / 49
Freitag, 21.11.2025
20.00 Uhr, Christophoruskirche Wiesbaden-Schierstein
Virtuose Sonaten
für die Churfürstlich Sächsische Cammer-Musique
Werke von Johann Sebastian Bach, Joh. Friedrich Fasch, Joh. David Heinichen, Antonio Lotti, Georg Ph. Telemann, Jan Dismas Zelenka
Ensemble „Zefiro”
Alfredo Bernardini, Paolo Grazzi, Oboe
Alberto Grazzi, Fagott
Paolo Zuccheri, Violone
Anna Fontana, Cembalo
Weltberühmt war im 18. Jahrhundert die legendäre Dresdner Hofkapelle, und dies insbesondere für ihre Bläservirtuosen. Wer nicht selbst dort spielte, komponierte zumindest für das Orchester, wie Vivaldi und Telemann. Prall gefüllt mit musikalischen Kleinodien und von dem betörenden Timbre der Zefiro-Oboisten profitierend, beweist sich dies Programm als musikalische Entdeckungsreise ersten Ranges.
Seit mehr als 20 Jahren wird das italienische Ensemble „Zefiro“ in Konzertsälen und bei Early-Music-Festivals in Europa, Asien und Nordamerika als führendes Ensemble seines Heimatlandes gefeiert. Seine zahlreichen CD-Aufnahmen wurden mit mehreren internationalen Preisen ausgezeichnet (darunter "Grand Prix du Disque", "Premio Nazionale Classic Voice", "Choc du Monde de la Musique" sowie "Diapason d'Or").
Ihre Gründer gehören zu den virtuosesten Interpreten der Barockmusik und sind geschätzte Solisten in berühmten Orchestern; sie arbeiten mit den besten Instrumentalisten der Welt zusammen.
Karten kaufen (€ 17 / 23 / 30)
Sonntag, 23.11.2025
17.00 Uhr, Bergkirche
Der Friede sei mit dir
Werke von Johann Sebastian Bach, Johann
David Heinichen, Johann
Georg Pisendel
Petro-Pavlo Tkalenko, Bass
Dagmar Thimme, Sopran
Barockensemble „Incontro”
Julia Huber, Barockvioline
Ilona Les, Barockvioloncello
Christian Pfeifer, Cembalo, Truhenorgel
Johann Sebastian Bachs Solokantate «Der Friede sei mit dir» BWV 158 für Bass, Violine und Basso continuo ist namensgebend für dieses Kammerkonzert. Ihre thematisch innenwohnende Diskrepanz zwischen froher Osterbotschaft und resignativer Weltabsage verleiht dieser Komposition eine besondere Spannung.
Die weitere Kammermusik des Abends verdeutlicht die enge Verbindung von Bachs Leipzig zur musikalischen Welt des barocken Dresden. Zu dieser Zeit war die Stadt eine europäische Metropole von internationalem Rang, was sich auch musikalisch widerspiegelte. Johann Sebastian Bach war begeisterter häufiger Gast und stand in Kontakt und Austausch mit den dortigen Musikerkollegen. Die Triosonaten von Heinichen, Bach und Pisendel lassen diese musikalische Welt lebendig werden.
Eintritt frei, Spenden werden erbeten
Dienstag, 25.11.2025
19.30 Uhr, Christophoruskirche Wiesbaden-Schierstein
Glanz des Dresdner Orchesters
Werke von Heinichen, Pisendel, Vivaldi
Barockorchester Cappella Academica Frankfurt
Alfredo Bernardini, Leitung
Zwischen 1697 und 1763, also der Herrschaft von Kurfürst August dem Starken und seines Sohnes Friedrich August II., stand die Musik in der Residenzstadt Dresden in besonderer Blüte, da die Herrscher dem höfischen Musizieren besondere Wertschätzung beimaßen. Mit über 50 der besten Musiker aus ganz Europa war es nicht nur eines der größten, sondern wohl auch das beste in Europa – jedenfalls nennt es Jean-Jacques Rousseau in seinem Lexikon 1754 „les plus parfait - das vollkommenste“. Namen wie Pisendel, Buffardin, Quantz oder Zelenka sind noch heute ein Begriff als Virtuosen wie auch als Komponisten.
Das vorzügliche Barockorchester Cappella Academica Frankfurt, in dem Studierende, Ab-solventinnen und Absolventen des Instituts für Historische Interpretationspraxis der Hoch-schule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt gemeinsam mit ihren Lehrenden musi-zieren, präsentiert groß besetzte Orchesterwerke und lässt damit den Glanz der Dresdner Hofkapelle aufs Neue aufleuchten. Die auf mitreißende Weise musizierenden jungen Ta-lente spielen unter der Leitung von Alfredo Bernardini, einem der ganz Großen auf der Barockoboe.
Karten kaufen (€ 17 / 23 / 30)
Samstag, 29.11.2025
19.00 Uhr, Marktkirche
Ein Abend mit J.S.Bach und Frank
Höhepunkte aus dem Weihnachtsoratorium
Chor der Marktkirche Wiesbaden
Camerata Rhein-Main
Gloria Rehm, Sopran
Silvia Hauer, Mezzosopran
Katleho Mokhoabane, Tenor
Thomas Gropper, Bass
Thomas J. Frank, Leitung
„Jauchzet, frohlocket, auf preiset die Tage“ Mit diesen freudigen Worten beginnt das Weihnachtsoratorium von J. S. Bach, das für viele von uns zu einem festen Bestandteil der Weihnachtszeit geworden ist. Auch heute – mehr als 290 Jahre nach der ersten Aufführung zum Jahreswechsel 1734/1735 – gehört das aus sechs Teilen bestehende Werk von Bach zu den beliebtesten und am häufigsten aufgeführten Werken des großartigen Barock-Komponisten.
Hier erklingt eine Auswahl der schönsten und beliebtesten Chöre, Choräle und Arien aus allen sechs Teilen des Weihnachtsoratoriums, dazwischen wird die biblische Weihnachtsgeschichte gelesen. Darüber hinaus werden eigene Werke von Thomas J. Frank aufgeführt.
Karten kaufen € 9,- bis 60,-
Sonntag, 30.11.2025
19.30 Uhr, Christophoruskirche Wiesbaden-Schierstein
Das Vergnügen der Cellisten
Cello-Duos von Vivaldi, Boismortier und
Bach
Dmitri Dichtiar, Barockcello
Stephan Schrader, Barockcello
Sie haben den Tag über lange mit der Dresdner Hofkapelle (deren Mitglieder sie sind) geprobt: Nun sitzen zwei exzellente Cellisten abends beieinander, probieren aus Neugier und zu ihrem Vergnügen allerlei neue Musik, die kürzlich hier eingetroffen ist: Neues von Antonio Vivaldi oder Duos von J. B. Boismortier, und eine Sonate von Telemann. Und dann zieht einer eine Solosuite von Bach hervor, beginnt das hoch virtuose Werk zu spielen, der begeisterte Kollege übernimmt, man redet und improvisiert – und hat seine pure Freude daran.
So könnte es gewesen sein - und heute versuchen mit Dmitri Dichtiar und Stephan Schrader zwei herausragende Cellisten einen solchen Abend nachzuempfinden. Dabei entfalten sie für sich und uns Zuhörer die damalige „Neue Musik" der Zeit um 1730.
Karten kaufen (€ 10 / 15 / 20)
Samstag, 6.12.2025
16.00 Uhr, Christophoruskirche Wiesbaden-Schierstein
Bachfest im Bachfest
Ein langer Abend mit Bach
Johann Sebastian Bach
Clavier-Übung Teil I:
Die sechs Partiten BWV 825-830
Clavier-Übung Teil II:
Französische Ouvertüre BWV 831
Italienisches Konzert BWV 971
Eva Maria Pollerus, Cembalo
Als Johann Sebastian Bach sich 1731 der Musikwelt erstmals mit einem Druckwerk vor-stellte, wählte er dazu sechs brillante Cembalosuiten. Der Edition gab er den Titel Clavier Übung, Opus I.
Vier Jahre später erschien ein zweites Buch mit Tastenmusik als Clavier-Übung, Teil II. Diesmal präsentiert sich Bach als Meister, der die beiden tonangebenden Nationalstile – den französischen und den italienischen – nicht nur perfekt adaptiert, sondern zugleich in vollkommener Ausreizung spieltechnischer und satztechnischer Finessen mit seinem ty-pisch Bachschen Idiom verschmilzt.
Was Bach zur „Gemüths Ergetzung“ der Musikliebhaber komponierte, spielt Eva Maria Pol-lerus zu unserer Freude als wahren Marathon von vier Stunden reinen musikalischen Glücks. Zwei Pausen mit Wein und Brezeln machen all das zu einem wahren Fest – einem Bachfest in unserem Bachfest!
Karten kaufen (€ 17 / 23 / 30; incl. Brezel und Wein / Wasser)
Samstag, 13.12.2025
15.30 Uhr, St. Bonifatius
Johann Sebastian Bach
Weihnachtsoratorium 1-3
Chor von St. Bonifatius
Flörsheimer Kantorei
Main-Barockorchester Frankfurt
Katrin Gietl, Sopran
Nicole Schumann, Alt
Fabian Kelly, Tenor
Michael Roman, Bass
Johannes Schröder, Leitung
Der Chor von St. Bonifatius und die Flörsheimer Kantorei (Einstudierung: KMD Andreas Großmann) präsentieren am Samstag des dritten Advent gemeinsam mit Solistinnen und Solisten der Rhein-Main-Region und dem Main-Barockorchester die Teile I bis III aus dem Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach. Kantor Dr. Johannes M. Schröder führt die Vokal- und Instrumentalstimmen in der Kathedralakustik der katholischen Innenstadtkirche St. Bonifatius zu einem filigranen Gesamtklang zusammen, der der Musik auch nach den Ansprüchen der Historischen Aufführungspraxis gerecht wird.
Für den 1862 gegründeten Chor von St. Bonifatius ist es die zehnte (Teil-)Aufführung des Weihnachtsoratoriums allein in den vergangenen 40 Jahren, insgesamt sind nahezu 100 Musikerinnen und Musiker an der Aufführung beteiligt.
Karten kaufen € 20 / 25 / 30
Samstag, 20.12.2025
17.00 Uhr, Christophoruskirche Wiesbaden-Schierstein
Andreas Scholl singt Englische Lautenlieder
Werke von Georg Friedrich Händel, John
Dowland, sowie Folksongs
Andreas Scholl, Countertenor
Edin Karamazov, Laute
Der Countertenor Andreas Scholl ist weltweit für seine außergewöhnliche Stimme und für seine feine Interpretation der Barockmusik anerkannt. Für diesen Abend hat er einige seiner Lieblingsstücke ausgewählt, von englischen Barockliedern bis hin zu einer Kantate von Händel.
Zusammen mit seinem Lautenpartner Edin Karamazov präsentiert Scholl dem Publikum im intimen Rahmen der barocken Christophoruskirche mit ihrer brillanten Akustik eine einzigartige Kombination verschiedenster musikalischer Farben.
Karten kaufen (€ 23 / 32 / 40)
Freitag, 9.1.2026
11.30 und 16.30 Uhr, Lutherkirche
Internationaler Orgelwettbewerb
Öffentlicher zweiter Durchgang
Joh. Ulrich Steigleder
„Vatter unser”
Max Reger
Trio nach Bach-Invention
Charles-Marie Widor
1. Satz der VIII.
Orgelsymphonie
Seit 1977 bewerben sich in jedem zweiten Jahr zahlreiche junge Organistinnen und Organisten aus aller Welt um die Teilnahme am „Internationalen Orgelwettbewerb um den Bachpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden”.
Aus den zwölf zugelassenen Spielern des Ersten Durchganges qualifizieren sich sechs für den Zweiten Durchgang. Jeweils drei spielen am Vormittag bzw. am Nachmittag das selbe Pflichtprogramm.
Die international besetzte Jury wird aus diesen sechs Spielern die drei Finalisten auswählen, welche am Samstag um die Platzierung spielen werden. Erst dann erfahren sowohl Jury als auch Publikum die Namen der Spieler.
Die Reihenfolge, in der die Teilnehmer zu spielen haben, wird für jeden Tag durch das Los bestimmt. Die Teilnehmer spielen anonym, der Jury werden weder die Namen noch die Reihenfolge des Spiels bekanntgegeben.
Eintritt frei
Freitag, 9.1.2026
20.00 Uhr, Lutherkirche
Orgelkonzert der Juroren
des Wettbewerbs um den Bachpreis Wiesbaden
Sebastian Küchler-Blessing, Essen
Martin Sander, München
Christoph Schönfelder, St. Gallen
Suzanne Z'Graggen, Luzern
Bei diesem „Gipfeltreffen von Weltklasse-Organisten” gestalten die vier Juroren des Orgelwettbewerbs an den beiden großen Orgeln der Lutherkirche ein Orgelkonzert der Sonderklasse mit Werken eigener Wahl. Auch wenn das Konzertprogramm erst kurzfristig festgelegt wird, können sich die Orgelfreunde auf einen Konzertabend freuen, der seinesgleichen sucht.
Sebastian Küchler-Blessing wurde noch im Studium als seinerzeit jüngster Domorganist Deutschlands an den Essener Dom berufen. Als Solist ist der Preisträger vieler Wettbewerbe in vielen Konzerthäusern zu erleben, u.a. mit Dirigenten wie Claudio Abbado, Gustavo Dudamel.
Martin Sander ist seit 25 Jahren als Professor für Orgel an deutschen Musikhochschulen tätig (Heidelberg, Frankfurt, Basel, aktuell in München). Er legte zahlreiche Aufnahmen für in- und ausländische Sender und Labels vor, die mit mehreren Preisen ausgezeichnet wurden.
Christoph Schönfelder ist Domorganist an der Kathedrale von St. Gallen. Er wurde bei zahlreichen Orgelwettbewerben u.a. in Stuttgart, Luxemburg, Bayreuth, München ausgezeichnet.
Suzanne Z’Graggen war 2008–2016 Domorganistin in Solothurn. Seit 2017 lehrt sie an der Musikhochschule Luzern und ist Organistin an der Jesuitenkirche Luzern. Rege Konzerttätigkeit als Orgelsolistin und Jurorentätigkeit, mehrere Preise.
Karten kaufen (€ 15)
Samstag, 10.1.2026
17.00 Uhr, Lutherkirche
Preisträgerkonzert
des internationalen Orgelwettbewerbs
Johann Sebastian Bach
Toccata und Fuge E-Dur BWV 566
Felix Mendelssohn-Bartholdy
Präludium und Fuge e-Moll op.35
Jean Guillou
Saga No. 6
In der Finalrunde des Orgelwettbewerbs spielen an den beiden Orgeln der Lutherkirche die besten drei Teilnehmer des II. Durchgangs um die Platzierung. Im Anschluss Preisverleihung. Auch die Zuhörer können abstimmen und im Publikumspreis ihre Meinung artikulieren.
Seit 1977 führt die Johann-Sebastian-Bach-Gesellschaft in Verbindung mit der Landeshauptstadt Wiesbaden und der Lutherkirchengemeinde den Internationalen Orgelwettbewerb um den Bachpreis der Landeshauptstadt Wiesbaden durch. Er ist längst einer der renommiertesten europäischen Orgelwettbewerbe. Die Namen der Juroren lesen sich wie ein Who’s Who der internationalen Spitzenorganisten. Wichtiger aber ist: Die meisten Preisträger haben international Karriere gemacht und wurden bei weiteren Wettbewerben ausgezeichnet. Viele bekleiden heute Professuren an Musikhochschulen.
1. Preis (Bachpreis): € 6.000 (Stifter: Landeshauptstadt Wiesbaden)
2. Preis: € 4.000 (Stifter: Hess. Ministerium für Wissenschaft und Kunst)
3. Preis: € 2.500 (Stifter: Joh. Seb. Bach-Gesellschaft Wiesbaden e.V.)
Publikumspreis: Weinpaket feinster Rheingauer Weine
Karten kaufen (€ 15)
Sonntag, 11.1.2026
17.00 Uhr, Christophoruskirche Wiesbaden-Schierstein
Virtuose Cembalokonzerte
für konzertierendes Cembalo und Orchester
Johann Sebastian Bach
Cembalokonzert d-Moll BWV 1052
Carl Philipp Emanuel Bach
Cembalokonzert d-Moll
Johann Gottlieb Goldberg
Cembalokonzert d-Moll
Eva Maria Pollerus, Cembalo
ORCHESTER
Das hatte die Welt noch nicht gehört: Seinem Leipziger Konzertpublikum präsentiert J. S. Bach erstmals das Cembalo als Soloinstrument! Fast im Nebenbei begründet er eine neue Gattung, die des Klavierkonzertes als „einen Entwurf auf die Zukunft“ – und das hat weit-reichende Folgen. Denn sofort greifen seine Söhne und Schüler die neue Idee auf: Hoch virtuose Konzerte mit dem Soloinstrument Cembalo entstehen in rascher Folge.
Vorbild für sie alle ist zweifellos J. S. Bachs großes Konzert in d-Moll, und der Sohn wie auch der hochbegabte Bach-Schüler Goldberg folgen in dieser dramatischen Tonart. Ein spannendes Programm voll mitreißender Musik!
Aber diese Cembalokonzerte haben es in sich! Trotz ihrer stilistisch ganz unterschiedlichen Welten stürmt und drängt es in ihnen gleichermaßen, wird virtuose Dramatik, prägnante Rhythmik mit modern anmutenden, beinahe psychodelischen Effekten und empfindsamer Tiefe und berührender Kantabilität zu ausladenden Meisterwerken verbunden.
Ein spannendes Programm voll mitreißender Musik!
Karten kaufen (€ 17 / 23 / 30)
Samstag, 17.1.2026
Lutherkirche
Johann Sebastian Bach
Messe h-Moll
Bachchor Wiesbaden
Niklas Sikner, Leitung
Als »größtes musikalisches Kunstwerk aller Zeiten und Völker« hat man die h-Moll-Messe bezeichnet, und Franz Liszt sprach vom „Mont Blanc der Kirchenmusik“. Die Messe ist in der Tat selbst im Schaffen Bachs bezüglich Komplexität, Dimension und symbolischer Bedeutung einzigartig.
Das Werk ist in stärkstem Maße mit Dresden verbunden: Nachdem 1733 der sächsische Kurfürst und polnische König August der Starke gestorben war, überreichte Bach den ersten Teil zusammen mit einem Widmungsbrief an den Sohn und Nachfolger des Verstorbenen. In diesem Schreiben bat er darum, ihm »ein Praedicat von Dero HoffCapelle« zu verleihen. 1736 endlich erhielt Bach den ersehnten Titel eines „Hof-Compositeurs“.
Tickets ab Sommer erhältlich
Fotos: Bergkirche Wiesbaden, St. Bonifatius Wiesbaden, Estel/Glut, FAZ, FN, PM, Foppe-Schut, Andre Hirzer/FUNKE, Hannes Kirchhof, kuzd.hr, Marktkirche Wiesbaden, Axel Sawert, Ruth Seiberts, SLUB Dresden, Thomas Trinkl, Yat Ho Tsang
Veranstaltungsorte
- Bergkirche: Lehrstraße 10
- Christophoruskirche: Bernhard-Schwarz-Straße, Wiesbaden-Schierstein. Erreichbar mit den Buslinien 5 und 9, jeweils bis „Rathaus Schierstein“) Mit den S-Bahn-Linien RE9 und RB10 bis Bahnhof Schierstein (600 m Fußweg zur Kirche).
- Lutherkirche: Mosbacher Straße 2
- Marktkirche: Schlossplatz
Wir danken unseren Förderern:
- Landeshauptstadt Wiesbaden
- Stiftung colla parte, Basel
- Hess. Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur
- Besonderer Dank gilt den Mitgliedern der J. S. Bach-Gesellschaft Wiesbaden e.V.
In Zusammenarbeit mit:
- Bergkirche
- Christophoruskirche
- Lutherkirche
- Marktkirche
- St. Bonifatius
- Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt
Die Wiesbadener Bachwochen sind eine Veranstaltung der
Johann-Sebastian-Bach-Gesellschaft Wiesbaden e.V.
Bachwoche Wiesbaden, Wiesbadener Bachwoche.